Thursday, April 18, 2013

Stolze Hausbesitzer!

Ich hab ja soviel zu erzählen! Nur leider ist die Arbeit derart nach meiner Rückkehr über mich hereingebrochen, dass ich jeden Abend bis Nachts sitze und daher noch nicht mal über unsere tolle Reise bloggen konnte. Aber jetzt!

Also, wie man dem Titel schon entnehmen kann: Wir sind - theoretisch - amerikanische Hausbesitzer! Theoretisch, da das "Closing", also der Vertragsabschluss, erst am 28. Mai stattfindet. Ein Hauskauf in USA funktioniert nämlich folgendermassen:

1) Man sucht sich eine(n) Realtor, der einen bei der Haussuche unterstützt. Der Realtor wird vom Haus-Verkäufer gezahlt, ist also für den Suchenden kostenfrei (wobei die Kosten natürlich im Hauspreis stecken). Die Kosten liegen bei ca 6%, die zwischen dem Makler des Verkäufers und des Käufers aufgeteilt werden. Wenn es sich um die gleiche Person handelt, dann kann er das ganze Geld einstecken. Und das ist auch gleich das Dilemma - ein Realtor, der selbst Häuser listet, kann nicht objektiv sein. Darum haben sich einige Makler als "buyer's realtor" spezialisiert. Sie listen selbst keine Häuser und verstehen sich ausschliesslich als Vertreter des Käufers.

Vor ein paar Wochen googelte ich einfach mal nach "buyer's realtor greenville sc" und stiess auf Monica. Ein Riesenglück, wie sich herausstellte, mit ihr habe ich einen echten Glücksgriff getan. Sie verfügt über 30 Jahre Berufserfahrung, ist sehr direkt und kennt Gott und die Welt. So hat sie uns an Mark verwiesen, einen Mortgage Broker. Da wären wir schon bei Punkt

2) Wenn man ernsthaft sucht, benötigt man einen "preapproval letter" einer Bank, also ein Schreiben, in dem die Bank versichert, dass man einen Kredit bis zu einer dort ausgewiesenen Höhe erhalten wird. So muss sich der Verkäufer schon mal keine / weniger Sorgen machen, dass die Finanzierung durchfällt. Leider geht in den USA ohne credit history gar nichts, aber selbst mit unserem perfekten credit score stellte sich unsere Hausbank quer, da mein Mann seinen Job noch nicht angetreten hat. Und hier kam Mark ins Spiel. Statt alle möglichen Banken um einen Kredit anzubetteln, arbeitet ein Mortgage Broker mit verschiedenen Banken zusammen und schlägt einem dann die Bank mit den besten Bedingungen vor. Monica fragte also bei Mark an, ob er uns eine Bank vermitteln kann, die sich mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag zufrieden gibt und - voila - einige emails später stellt er uns der preapproval letter aus.
Umsonst arbeitet ein Mortgage Broker natürlich nicht, Mark berechnet 1 Prozent vom Kreditvolumen als Gebühr. Aber die müssen wir noch nicht mal zahlen! Doch dazu später.

3) Gewappnet mit dem preapproval letter kann die Haussuche richtig loslegen. Das läuft dann so, dass der Verkäufer eine lockbox an seine Tür bekommt, die den Hausschlüssel enthält. Monica macht beim Makler des Verkäufers einen Termin aus, in dieser Zeit kann sie mit ihrem elektronischen Schlüssel die lockbox öffnen und uns ins Haus begleiten. Die Besitzer sind in den meisten Fällen abwesend, so dass man ungestört in alle Schränke schauen kann.

Momentan herrscht in den USA ein buyer's market, es besteht ein Überangebot von Häusern. Meist stehen in jeder Neighborhood gleich mehrere zum Verkauf. Dadurch kann man in kurzer Zeit viele Häuser anschauen. Wir haben in 3 Tagen 21 Häuser gesehen, davon 5 sogar zweimal. Und wie es der Zufall so will, Haus 21 war unser "Wow!" Haus. Ist es nicht schnuckelig? Drinnen ist es noch viel schöner. Und Ihr solltet erstmal den Garten sehen!


Jetzt, wo wir endlich unser "Haben Will!" Haus gefunden hatten, mussten wir dem Verkäufer ein Angebot machen. Das ist dann aber schon Punkt 4) und da gehts im nächsten Blogpost weiter.





2 comments:

Kathrin said...

... Spannung ......

Tanja, Herbert + Kinna von Ducati said...

Herzlichen (fast) Glueckwunsch - das Haus sieht toll aus!
VG aus OC California
Tanja